Am 30. Mai 2022 ging im Haus St. Ulrich in Augsburg die zweite Kinder- und Jugendkonferenz Bayern über die Bühne. Kinder und Jugendliche aus allen Regionen des Freistaates haben teilgenommen. Sie kommen aus vielfältigen Lebensbereichen und befinden sich in unterschiedlichen Lebenslagen. Sie diskutierten miteinander und sprachen mit der Landespolitik über Themen, die für sie wichtig sind.
Kinder- und Jugendkonferenz Bayern
Partizipation: Mitwirken – Mitgestalten
Welche Anliegen haben Kinder und Jugendliche an die Politik? In welcher Form wollen sie an den Entscheidungen, die sie betreffen, gehört und beteiligt werden? Was bedeutet Partizipation für sie? Wo und wie wollen sie mehr Mitsprache?
Antworten auf Fragen wie diese gab es auf der zweiten Kinder- und Jugendkonferenz Bayern am 30. Mai in Augsburg.
Unter dem Motto „Partizipation: Mitwirken – Mitgestalten“ tauschten sich die Teilnehmenden nicht nur untereinander aus, sie hatten auch die Gelegenheit, mit der Landespolitik ins Gespräch zu kommen. Die Konferenz bringt Kinder und Jugendliche möglichst aller Altersstufen und Lebensbereiche zusammen: Schon die Jüngsten aus der Kindertagesbetreuung waren vertreten, ansonsten waren Schülerinnen und Schüler aller Schularten dabei, engagierte junge Leute aus der Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit sowie auch Vertreterinnen und Vertreter des Landesheimrats Bayern, der Interessenvertretung von und für junge Menschen in stationären Einrichtungen der Jugendhilfe.
Ablauf und Inhalt der Konferenz
Der Vormittag der Konferenz war für das gegenseitige Kennenlernen reserviert. Kinder und Jugendliche berichteten, wie und wo sie sich bereits beteiligen. Insbesondere hatten sie auch die Gelegenheit, ihre Vorstellungen darüber zu äußern, in welchen Bereichen ihres Lebens und für welche Themen sie sich mehr Partizipation wünschen. Nachmittags waren die Teilnehmenden in Workshops aktiv, deren Inhalte sie selbst festgelegt hatten. Abschließend wurden die Ergebnisse der einzelnen Workshops gemeinsam besprochen.
Die Konferenz wurde von Tobias Krell begleitet, der als „Checker Tobi“ eine gleichnamige Kinder- und Jugend-Wissenssendung für den Bayerischen Rundfunk moderiert.
Andere Vorschläge
Schaut euch an, welche Themenvorschläge andere Kinder und Jugendliche uns gesendet haben.
Ich wünsche mir mehr Einbeziehung von Jugendlichen in politische Fragen und den Ausbau vom ÖPNV auf dem Land.
Isabell, 17
Ich hätte gerne einen Kunstrasen auf dem Sportplatz im Kinderdorf Riedenberg, weil ich dann endlich auch mal mit Stollen spielen kann.
Jonas, 9
Ich wünsche mir, dass die Gesellschaft über Kinder im Kinderheim aufgeklärt wird, damit sie diese ohne Vorurteile behandeln.
Sara, 12
Meine Vorschläge sind:
1. Einbau von mehr Bewegung in den Unterricht oder in die Pausen, d. h. Förderung der "bewegten Schule" bzw. "bewegten Pause"
2. Praktisches Lernen durch "Unterricht zum Anfassen" bzw. "Lernen von Experten", d. h. Unterrichtsgänge in HSU zur Feuerwehr, in den Wildpark oder in den Wald
3. Als Grundschüler*in Einblick in unterschiedliche Schularten der weiterführenden Schulen gewinnen durch "Große lehren Kleine", d. h. Grundschüler*innen sind zu Besuch an der Mittel-, Realschule oder am Gymnasium und werden dort von den großen Schüler*innen betreut.
Ludwig, 9 Jahre
Ich fände es gut, wenn die private Handynutzung an Schulen außerhalb der Unterrichtsräume erlaubt wird.
Anna, 16
Es wäre toll, wenn das Kinderdorf Riedenberg einen BMX Platz und eine Seilbahn bekommen könnte.
Exauce, 8
Es wäre großartig, wenn an Schulen Vereinstage eingeführt werden. Vereine stellen sich vor und es wird deutlich, was man alles so machen kann in der Freizeit.
Sophie, 17
Meine Vorschläge sind:
1. Mitentscheiden, wie Kinderkrankenhäuser gestaltet werden (z.B. wie Wände gestrichen werden, was es zu Essen gibt und wie Spielräume und Wartezimmer aussehen bzw. was es dort für Spielsachen gibt).
2. Vielleicht könnte man in der Schule auch ein Nebenfach weglassen (Musik, Reli, Ethik,...), stattdessen einen Einblick bekommen was man später arbeiten will (z.B. wenn man Koch werden will, lernt man schon ein bisschen kochen) und mitreden welchen Lehrer man bekommt.
3. Mitbestimmen beim bauen von Freizeitmöglichkeiten (Spielplätze und Sportanlagen). Auch mitentscheiden wie die Pausenhöfe in der Schule aussehen.
Navina, 11 Jahre
Mitbestimmung bei der Pausengestaltung z. B. "bewegte Pause", d. h. Geräte werden zur Verfügung gestellt
Ludwig, 9
Das 9 Euro-Ticket und die Mobilität für die Jugend in der Stadt und auf dem Land.
Eva, 18
Ich würde gerne haben, dass bei der Gestaltung von Kletterhallen mehr auf die Größe der Kinder geachtet wird (z.B abstand von den Griffen).
Niklas, 11