Gemeinsam entscheiden

Gleiche Rechte für alle

Kennst du ein Kind, das ein besonderes Merkmal hat? Das zum Beispiel im Rollstuhl sitzt und nicht gehen kann? Für Menschen, die eine Behinderung haben, ist es ganz besonders wichtig, dass sie mitbestimmen können – und nicht über ihre Köpfe hinweg von anderen entschieden wird. Dass sie gleichberechtigt sind.

Nina kann viel weniger hören als andere Kinder. Sie ist stark hörbehindert und braucht spezielle Hörgeräte. Es ärgert sie, wenn sie für dumm gehalten wird, nur weil sie weniger hört als andere. Das passiert leider.

Alle haben gleiche Rechte

Nina möchte gleichberechtigt sein. Gleichberechtigung bedeutet, dass alle Menschen die gleichen Rechte haben. Egal ob man ein Mann oder eine Frau ist, jung oder alt. Oder eben auch, wenn man körperlich oder geistig nicht alle Dinge so tun kann wie andere.

 

Hürden abbauen

Gleichberechtigung ist in Deutschland im Gesetz festgeschrieben. Trotzdem passiert es, dass Menschen mit Behinderung nicht die gleichen Chancen bekommen wie Menschen ohne Behinderung. Was kann man dagegen tun? Barrieren abbauen!

Sichtbare und unsichtbare Barrieren

Ganz konkret zum Beispiel indem ein Zugang zum Haus nicht nur über Treppen möglich wird, sondern auch über eine Rampe für den Rollstuhl. Das sind sichtbare Barrieren. Andere Barrieren hingegen sind für Menschen ohne Behinderung nicht sichtbar. Zum Beispiel, wenn man Menschen mit Behinderung nichts zutraut. 
 

Gemütlich und geduldig

Fritz, Papa von Paul, erzählt, wie sein Sohn zu Hause mitbestimmt – auch wenn Paul nicht so gut sprechen kann, wie andere Kinder und Jugendliche.

„Paul ist 17 Jahre alt. Er lernt langsamer als andere, er kann nicht so gut sprechen und seine Muskeln sind so schwach, dass er nur an einem Rollator gehen kann. Er ist ein Mensch mit Behinderung. Ich mag diese Beschreibung nicht gerne. 

„Menschen mit besonderen Bedürfnissen“

Dieser Begriff baut Mauern auf. Ich spreche lieber von Menschen mit besonderen Bedürfnissen. Für mich ist es manchmal schwierig herauszufinden, was Paul gerne mag. Deshalb ist Mitbestimmung in unserer Familie schwieriger als bei anderen, aber wir geben uns sehr viel Mühe, herauszubekommen, was Paul will. 

Ganz geduldig nachfragen

Ich nehme mir viel Zeit für Paul und frage viel nach. Wir machen es uns gemütlich, ohne Hektik. Denn wenn Paul denkt, ich erwarte eine bestimmte Antwort von ihm, stresst ihn das.“
 

Mit 17 noch Lego spielen

Fritz, Papa von Paul, erzählt, bei welchen Themen sein Sohn zu Hause mitbestimmt. 

„Wir haben mit viel Geduld herausgefunden, dass Paul sich zu seinem 17. Geburtstag Lego gewünscht hat – obwohl er selbst dachte, er sei als Jugendlicher vielleicht schon zu groß dafür. 

 

Mitreden bei der Urlausplanung

Ob es am Wochenende zum Fußball ins Stadion geht oder in den Zoo. In welchen Farben sein Zimmer gestrichen wird und wohin die Familie in den Urlaub fährt – Paul stimmt dann immer für einen Urlaub im Warmen und am Meer.

Nie zu jung, um mitzubestimmen

Zum Beispiel die Stadt Regensburg ist sehr kinderfreundlich. In einem Kinderbeirat reden Mädchen und Jungen bei aktuellen politischen Themen mit. Ob es um sichere Fußwege, mehr Grün oder weniger Zigarettenqualm geht: Ihre Meinung wird gehört.

Als erste bayerische Kommune wurde die Stadt Regensburg mit dem Siegel „Kinderfreundliche Kommune“ ausgezeichnet. Regensburg nimmt die Kinderrechte richtig ernst. Es gibt dort viele Angebote für Kinder und Jugendliche, sich zu beteiligen. Regelmäßig treffen sich junge Menschen aus unterschiedlichen Schulen und Teilen der Stadt in einem Kinderbeirat. Sie tauschen sich dann mit der Oberbürgermeisterin über Themen aus, die sie bewegen. So können Stadtverwaltung und Politik die Meinung der Kinder bei Entscheidungen berücksichtigen.

Auch Kinder können viel erreichen 

In Regensburg werden beispielsweise Spielplätze gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen geplant. Das macht auch total Sinn, denn sie wissen genau, wie diese Orte am besten aussehen sollten.

So haben Kinder zum Beispiel gemeinsam mit Künstlerinnen und Künstlern einen großen Walfisch auf einem Spielplatz gestaltet und auf einem anderen Erdbeeren gepflanzt – essen dürfen sie diese selbstverständlich auch!

Ein weiteres wichtiges Thema: Wenn Erwachsene rauchen, stinkt das den Kindern. Wenn sie etwa an einer Bushaltestelle warten, bekommen sie den Qualm ab – und finden das zumeist gar nicht gut. Die Mädchen und Jungen aus dem Kinderbeirat haben deshalb in einer Aktion Bilder gemalt. Die Zeichnungen und Comics bitten Rauchende um mehr Rücksicht. Die Bilder wurden auf Plakate gedruckt und waren an Bushaltestellen in der ganzen Stadt zu sehen. Dann stand da beispielsweise: „Frische Luft statt Zigarettengeruch.“

 

© Stadt Regensburg

Zu jung, um mitzubestimmen?

Du bestimmst bei den Themen mit, die dich und dein Leben betreffen. Wenn du Zuhause mit abstimmen kannst, was am Wochenende gekocht wird, nennt man das Demokratie. Wichtig ist, dass du nicht alleine entscheiden kannst, sondern alle zusammen eine Lösung finden.

Hast du schon mal das Wort Demokratie gehört? Das ist eine Form, wie Entscheidungen getroffen werden. Wenn zum Beispiel in der Kita entschieden werden soll, wohin der nächste Ausflug geht und es mehrere Möglichkeiten gibt, findet eine Wahl statt. Jedes Kind wählt für sich das Ausflugsziel, wo es am meisten hingehen mag. Am Ende wird geschaut, welchen Ausflug die meisten Kinder gewählt haben. Und da geht der Ausflug dann auch hin. Vielleicht ist es nicht dein Wunsch, aber die meisten Kinder haben sich dafür entschieden.

Hast du gewusst, dass Deutschland auch eine Demokratie ist? Die Politikerinnen und Politiker, die unser Land regieren, werden auch gewählt. Das ist zwar etwas komplizierter, funktioniert aber ganz ähnlich.

 

 

 

 

Demokratie funktioniert auch im Kleinen

Demokratie findet nicht nur in der großen Politik statt, sondern auch bei dir. Niemand ist zu jung, um mitzubestimmen. Vor allem bei den Themen, die dich selbst betreffen: In der Kita beim Essen, bei der Wahl eines Ausflugziels oder beim Kauf von Spielzeug und anderen Themen. In manchen Kitas gibt es einen Kinderrat oder etwas Ähnliches. Da kannst du über Themen gemeinsam abstimmen oder Vorschläge sammeln, worüber ihr mit den Erwachsenen reden wollt. Gemeinsam überlegt ihr dann, was umgesetzt werden kann oder wo vielleicht andere Lösungen weiterhelfen. Wenn es bei dir noch keine dieser Möglichkeiten gibt, dann frag doch mal nach: bei deinen Eltern oder den Betreuern in der Kita.

Kinder mischen mit im Ort

Kinder können nicht nur in der Kita aktiv sein – auch dort, wo sie leben. Manchmal wünschen sich Kinder in ihrem Dorf, ihrer Gemeinde oder ihrer Stadt einen größeren Spielplatz oder mehr Fahrradstraßen. Gemeinsam mit ihren Eltern oder mit den Betreuungskräften können sie sich überlegen, wie sie die Politikerinnen und Politkern in ihrem Ort ansprechen und für ihr Anliegen gewinnen können.

Mehr Informationen:

Demokratie erklärt im Kinderlexikon 

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