Mitbestimmen in der Schule

Neben deinem Zuhause sind die Schule und auch der Hort Orte, an denen du besonders viel Zeit verbringst. Auch hier ist deine Meinung gefragt. Es gibt viele Möglichkeiten, wie du dich einbringen kannst.

Mitbestimmen bedeutet, dass du bei Sachen, die dich betreffen, nach deiner Meinung gefragt wirst. Ein Beispiel aus der Schule, das du wahrscheinlich kennst, ist die Klassensprecherwahl. Dabei entscheidest du mit, wer dich und deine Mitschülerinnen und Mitschüler vor Lehrkräften oder der Schulleitung vertritt, wer für euch spricht.

Trau dich, und sag‘, was du möchtest

Eine andere Möglichkeit, in der Schule mitzureden, ist der Klassenrat. Dort redet ihr über eure Wünsche und Ideen und überlegt gemeinsam, wie Probleme gelöst werden können. Klassensprecherwahlen und Klassenrat gibt es bei dir noch nicht, du fändest es aber gut? Dann sprich doch deine Lehrerin oder deinen Lehrer einmal darauf an. Denn eines ist ganz wichtig, wenn es um „Partizipation“ geht: Zu sagen, was man sich wünscht. Trau dich!

„Lernen durch Engagement“

Das gilt nicht nur in der Schule selbst. Bei „Lernen durch Engagement“ führt ihr in der Schule ein Projekt durch, bei dem ihr anderen Menschen helft und dabei gleichzeitig etwas lernt. Sprich doch deine Lehrerin oder deinen Lehrer an. Anregungen für die Umsetzung finden Lehrkräfte auf der Website Politische Bildung Schule Bayern

Ganztagsschule und Hortbetreuung

Du besuchst eine Ganztagsschule oder bist nach der Schule noch in der Mittagsbetreuung oder im Hort? Auch dort ist deine Meinung gefragt! Mach zum Beispiel Vorschläge, welche Spielsachen gekauft werden könnten oder was du gerne mal machen würdest. Je mehr Kinder sich einbringen, desto mehr Ideen kommen zusammen. Denn ihr entscheidet mit, wie ihr eure Zeit im Ganztag oder im Hort verbringen wollt. Bei der Erledigung von Hausaufgaben könntest du überlegen, ob du die Organisation gut findest oder etwas anders machen möchtest. Frage nach und mache Vorschläge.

Du weißt nicht so richtig, wo du deine ganzen Ideen anbringen kannst? Dann schlage doch einen Hortrat oder eine Kinderkonferenz vor. Sicher möchten sich noch mehr Kinder einbringen.   

In Ganztagsschulen gibt es oft auch einen Ganztags-Rat. Bei diesem Treffen können alle Mädchen und Jungen aus deiner Ganztagsgruppe wichtige Dinge besprechen und überlegen, wie Veränderungen gestartet werden. Im Hort kannst Du auch anderen Kindern helfen, beispielsweise indem Du neuen Kindern den Hort zeigst oder Hausaufgaben erklärst.

Von Kummerkasten bis Streitschlichtung

Manchmal stört dich vielleicht auch etwas, oder macht dich traurig. Gibt es an deiner Schule dafür jemanden, dem man etwas sagen kann oder vielleicht einen Kummerkasten? Wenn nicht, schlage doch vor, eine Beschwerdemöglichkeit einzurichten. Überlegt gemeinsam, welche Regeln hier gelten sollen. An vielen Schulen gibt es auch Streitschlichterinnen und Streitschlichter oder Lernpatenschaften. Frag doch mal nach, vielleicht möchtest du auf diese Weise deine Mitschülerinnen und Mitschüler unterstützen.

Politische Bildung findet auch in der Schule statt

Weißt du, was politische Bildung ist? – Ganz einfach: Politische Bildung informiert die Bürgerinnen und Bürger darüber, wie Staaten funktionieren und wie man selbst politisch aktiv sein kann. Auch in der Schule findet Politische Bildung statt, etwa, wenn du dich im Heimat- und Sachunterricht (HSU) mit Kinderrechten beschäftigst und erfährst, was es damit auf sich hat.

Hängen in deinem Klassenzimmer auch Plakate zu den Regeln für das Zusammenleben in der Klasse aus? Falls ja, dann seid auch ihr politisch aktiv gewesen, indem ihr gemeinsam diese Regeln vereinbart habt. Wenn du noch mehr über Politik erfahren willst, kannst du dich zum Beispiel auf der Webseite „Hanisauland“ schlaumachen. Die Landeszentrale für politische Bildungsarbeit hält vielfältige Angebote für Grundschülerinnen und Grundschüler bereit. Zusammen mit deiner Lehrerin oder deinem Lehrer könnt ihr zum Beispiel das Klassensprecherwahl-Set Junior oder das Politmobil nutzen, um mehr über Wahlen, Werte oder Menschenrechte zu lernen.

Egal, wo oder wie du dich beteiligst oder auch wenn du noch unentschlossen bist: Denk immer dran, dass deine Stimme zählt!

 

 

Mitbestimmung an der Grundschule Wendelstein

Auch in der Grundschule hast du unterschiedliche Möglichkeiten, um mitzubestimmen. Wie, das zeigt dir die Grundschule Wendelstein. 

© Shutterstock / Mascha Tace

Mitbestimmung an der Grundschule München-Pasing

© iStock / evgenyatamanenko

Die Grundschule am Schererplatz in München-Pasing nimmt teil am Schulversuch „Mitdenken! Mitreden! Mitgestalten! (MIT!) – SMV an Grundschulen“. Lehrerin Sophie Mayer und die Schülerinnen Magdalena und Josefine berichten. 

Mitbestimmung an der Grundschule Bubenreuth

© iStock / Zinkevych

An der Grundschule Bubenreuth gibt es viele Möglichkeiten zum Mitentscheiden: Im Morgenkreis, im Klassenrat, bei der Abgeordnetenversammlung und bei der Schulversammlung.

Hier erfährst du mehr darüber

Mitbestimmung im Kindertheater Mummpitz

Das Kindertheater Mummpitz setzt auf Mitbestimmung – kreativ und fantasievoll. Die Theaterpädagoginnen Lisa Stützer und Meike Kremer erzählen dir mehr darüber.

Erfahre mehr über das Kindertheater Mummpitz
© Rudi Ott

„Kinderrechte Kinderleicht!“

Der Kinderschutzbund Bayern macht auch in Schulen darauf aufmerksam, dass Kinder Rechte haben.

Hast du dich schon mal gefragt, warum Kinder eigentlich eigene Rechte brauchen? Weil Rechte Kinder stark machen! Der Kinderschutzbund ist eine Organisation, die Kinder vor Gewalt schützen will, Armut verhindern und dafür sorgen will, dass die Kinderrechte in Deutschland eingehalten werden. Auch in Bayern setzt sich der Kinderschutzbund für die Rechte von Kindern ein. 

Das Thema Kinderrechte in der Grundschule

Im LehrplanPLUS für die Grundschulen ist das Thema „Kinderrechte“ fest verankert. Auch deshalb gehen Daniela Riedel und ihre Kolleginnen und Kollegen mit dem Projekt „Kinderrechte Kinderleicht“ in Grundschulen in Bayern. „Kinder sollen ihre Rechte kennen“, sagt sie, „leider wissen sie oft noch nicht genug darüber.“ Wenn Daniela Riedel in die dritten oder vierten Grundschulklassen kommt, fragt sie die Kinder zum Beispiel: Welche Kinderrechte kennt ihr? Kennt ihr Länder, wo die Rechte vielleicht nicht so gut geschützt sind? Wo könnt ihr euch beteiligen? In welchen Situationen redet ihr mit?

Kinder werden ermuntert, sich zu informieren

„Dann fällt den Kindern viel ein“, beschreibt Daniela Riedel. „Sie berichten vom Klassen- oder Schulrat, von der Kinderzeitung in der Schule oder auch davon, dass sie mitentscheiden können, wohin der nächste Klassenausflug geht.“ Der Kinderschutzbund möchte alle dazu ermuntern, sich über Kinderrechte zu informieren und darüber zu reden. Das ist wichtig, wenn du die Welt mitgestalten willst.

Die Mehrheit entscheidet

Bei allem, was dich betrifft, und wenn es um dich und dein Leben geht, hast du Rechte. „Wenn wir in den Schulen über Kinderrechte reden, geht es auch um Regeln des Zusammenlebens“, erklärt Daniela Riedel. Zum Beispiel hat jedes Kind das Recht darauf, in die Schule zu gehen. Dort muss es sich dann aber auch an die Regeln halten. Auch wenn es um Wahlen geht, z.B. bei den Klassensprechern und Klassensprechinnen, kannst du mitbestimmen und die Mehrheit entscheidet. 

Wer überstimmt wird, muss das aushalten 

Demokratie bedeutet aber auch, Entscheidungen der Mehrheit anzunehmen. Ein Beispiel: Ihr stimmt bei der Planung eines Klassenausflugs ab, ob ihr ins Freibad oder in den Tierpark geht. Du möchtest gerne schwimmen, aber die Mehrheit der Klasse möchte in den Tierpark, dann musst du das akzeptieren.

Auch die Eltern sollen Bescheid wissen

Das Projekt „Kinderrechte Kinderleicht!“ bezieht auch die Eltern mit ein. Bei Elternabenden werden ihnen die Ergebnisse des Projekts gezeigt – manchmal in Bildern, manchmal üben die Kinder auch kleine Rollenspiele und stellen so dar, was ihnen wichtig ist. Dann staunen die Eltern darüber, was die Kinder schon alles wissen.

Mehr zum Projekt „Kinderrechte Kinderleicht!“

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